Auf dem Weg zurück zur 2C dürfen keine neuen Baustellen entstehen.
Am Freitag, den 09. Juni 2023 verkündete die Leitung des SEG ENG vor ca. 1.000 Beschäftigten am Leitwerk, dass ein weiterer Baustein aus den challENGe.de Vereinbarungen zurückgenommen wird.
Sinngemäß hatte der Leiter Commercial vor den Mitarbeitenden erklärt:
Er hätte noch die Worte von Herrn Schmidt im Ohr, der stets auf Betriebsversammlungen betonte, dass es nicht sein könne, dass Mitarbeitende im selben Unternehmen, für die selbe Tätigkeit, auf der einen Straßenseite der Werft weniger verdienen als auf der anderen Straßenseite. Die Geschäftsleitung des SEG ENG hätte sich nun entschlossen, die Lohngruppe 2B auslaufen zu lassen und die Beschäftigten der 2B in die 2C zu überführen.
So wird es zukünftig nur noch die Vergütungsgruppen 2A und 2C innerhalb der Vergütungsgruppe 2 geben, die Vergütungsgruppe 2B wird gestrichen. Rückwirkend zum 1. Januar 2023 werden alle EMs der VG 2B nun in die Vergütungsgruppe 2C umgruppiert, nachdem sie im Rahmen der „challENGe.DE“-Vereinbarung 2017 in die Vergütungsgruppe 2B eingruppiert worden waren. EMs die ab 01.01..2018 eingestellt wurden erhalten zusätzlich den Umgruppierungsbetrag. Des Weiteren werden die Vergütungsgruppen 3C und 3E auch für das Segment Engine Services wieder geöffnet.
Beharrlichkeit ist unser Erfolgskonzept
Dieses Ergebnis ist ein Erfolg. Er bestätigt, dass Beharrlichkeit unseres Handelns zum Erfolg führen kann, indem wir nicht nachlassen, auf die Dinge aufmerksam machen, die für Unmut und Demotivation in der Belegschaft sorgen. Auch wenn dem einen oder anderen das Thema challENGE.de schon aus den Ohren herauskam, haben wir nie daran gedacht, das Thema aufzugeben. Wir haben noch die Worte unseres ehemaligen Personalvorstandes im Ohr, der sinngemäß sagte, dass doch nun auch mal schluss sein müsse.
Nee - Schluss ist erst, wenn die Arbeitsbedingungen wieder einheitlich sind und zwar in positiver Richtung.
challENGE.de wirkt wie eine Eisenkugel am Bein
Mit dieser Maßnahme ist einer der letzten großen Items aus challENGE.de zurückgenommen worden. Das ist auch gut so! Aber viele Kolleginnen und Kollegen haben nach wie vor eine schwere challENGE.de-Eisenkugel an ihrem Knöchel. Sie hatten vor challENGE.de noch 3,6% Schichtzulage und höhere Schichtprozente. Dauerhaft - bis zum Ende Ihres Arbeitslebens im Konzern. Das ist seit challENGe.de nun anders. Die Schichtzulage ist weg, die Schichtprozente sind abgesenkt. Auch beim Wechsel in ein anderes SEG. Das wiegt schwer und ist und bleibt ein riesengroßer, dauerhafter Nachteil. ChallENGE.de verfolgt sie also weiterhin. Und zwar nur Sie.
Stellt sich daher folgende Frage:
Während für unsere "jüngeren" Kolleginnen und Kollegen, die Nachteile durch challENGE.de weitgehend zurückgenommen wurden, warum müssen unsere "älteren" Kolleginnen und Kollgen die Nachteile weiterhin erleiden - auch beim Wechsel in ein anderes SEG? Spielt man hier etwa die Arbeitsmarktchancen von Mitarbeitergruppen aus? Nach dem Motto: "Du kannst ja eh nicht mehr weg hier". Oder spielt man hier die Solidarität von Beschäftigtengruppen aus? Wir mögen garnicht daran denken!
Nach unserer Einschätzung sind diese Nachteile nicht mehr durch beharrliches Erwähnen auf Betriebsversammlungen zu lösen. Hier bedarf es ein Gesamtkonzept hin zu einheitlichen Arbeitsbedingungen. Der "Abkauf" der Schichtzulage war kein Abkauf! Es war nichts anderes als eine zeitverzögerte Beendigung. Bei einem Abkauf bekomme ich mit einem Einmalbetrag ein Großteil dessen, wass ich bis zum Rentenalter bekommen hätte. Der Vorteil für den Arbeitgeber: er muss nicht alles bezahlen - der Vorteil für den Arbeitnehmer: Er bekommt einen hohen Einmalbetrag sofort. Das fand beim Abkauf nicht statt. Im Gegenteil. Die Schichtzulage gab es auf Basis des Gehaltes von 2016. Alle Tarifsteigerungen blieben unberücksichtigt. Damit haben unsere Kolleginnen und Kollegen in den Jahren in Summe weniger Schichtzulage erhalten, als hätte man ihnen diese einfach für 5 Jahre monatlich weiter gezahlt. Das hat mit abkaufen nun mal gar nichts zu tun. Das ist eine Form der Gehaltskürzung erster Güte.
Aber es gibt noch weitere Baustellen, die für Unruhe sorgen und zu beheben sind
Auch wenn es bei der Verkündung ausschließlich um die Rücknahme einer challENGE.de Maßnahme ging, hatten sich viele Kolleginnen und Kollegen mehr erhofft. Dies ist auch zu Recht! Denn wir haben da noch einige Baustellen, die wir gemeinsam mit der Geschäftsleitung zu besprechen haben und die für Uruhe sorgen.
- Wenn ein "B" Mann in der 3B ist, gehört der "C" Mann in die 3C! So einfach ist das!
- Die Zulage zur Boroskopberechtigung ist ein Witz. Hier muss deutlich eine Lohngruppe her. Eine Zulage im Wert einer Juniortüte bei MC Doof ist für die zu tragende Verantwortung völlig unangemessen. Dies sehen zum Glück auch schon Vertreter der Geschäftsleitung so. Die Bremse hier ist offensichtlich unsere politische Grundsatzabteilung. Die SEG-Leitung muss sich hier einfach mal durchsetzen. Wenn sich eine politische Grundsatzabteilung entgegen den Interessen von produktverantwortlichen Bereichsleitern durchsetzt und dies dazu führt, dass Kolleginnen und Kollgen uns verlassen und der Bereich damit an die Grenze von TOP Voraussetzungen stößt, dann muss auch genau diese Abteilung hierfür zur Verantwortung gezogen werden.
- Kehren Kolleginnen und Kollegen aus dem Trainingscenter in Rahlstedt, wo sie durch einen Trainer der Lohngruppe 3E ausgebildet wurden zurück zur Werft, erfolgt die weitere Trainingsphase durch Kolleginnen und Kollegen der 3B. Während also Trainer die neuen Kolleginnen und Kollegen an Trainingsmotore ausbilden, müssen die Kolleginnen und Kollegen vor Ort für die neuen Kolleginnen und Kollegen das PLB al reale Motore stempeln - was deutlich mehre Verantwortungm bedeutet. Hier muss entweder die Vergütungsgruppe angepasst werden, oder eine deutlich spührbare Mentorenzulage eingeführt werden. Auch hier helfen wir gern mit Vorschlägen.
- Solange die challENGE.de Maßnahmen aus den Betriebsvereinbarungen nicht gezogen werden (z.B. 10 Tage am Stück arbeiten, Sonntags-Schicht in Grundarbeitszeit) wäre das für uns Betriebsräte des Bündnis-Technik soweit in Ordnung und wir würden nicht darauf bestehen, dass diese Dinge aus den Vereinbarungen entfernt werden. Sollte man sich jedoch daran bedienen wollen, haben wir ein Thema!
Fazit:
Auch wenn für viele die challENGE.de Maßnahmen weitgehend zurückgenommen wurden, bleiben sie für einige erhalten. Völlig unnötig. Wir werden dies nicht vergessen, sondern wie gewohnt beharrlich im Rahmen unserer Arbeitsgruppen mit der Geschäftsleitung nach Abhilfe suchen. Wir sehen es auch als unsere Aufgabe an, über challlENGE.de hinaus die oben angeführten Themen mit der Geschäftsleitung zu verhandeln. Sofern Ihr weitere Themen habt, sprecht uns bitte an.
Deine Betriebsräte vom